Albaöl und Rheuma
Omega-3-Fettsäure ist in der Lage, die Umwandlung der Arachidonsäure in Entzündungsmediatoren zu unterdrücken und statt dessen die Bildung entzündungshemmender Stoffe zu fördern. Das heißt, sie können die Entzündungsprozesse in den Gelenken abmildern. Besonders effektiv wirkt die Eicosapentaensäure, eine Omega-3-Fettsäure, die hauptsächlich in fettreichen Fischen wie Hering, Makrele, Tunfisch und auch Albaöl vorkommt. Bei Rheuma ist eine Omega-3-Fettsäure reiche Ernährung vorteilhaft
Bereits im Jahr 1940 kamen Wissenschaftler diesem Zusammenhang zwischen rheumatischen Erkrankungen und der Ernährung schon auf die Spur. Damals stellten sie fest, dass Grönlandeskimos sehr selten unter rheumatischen Erkrankungen leiden. Dies scheint hauptsächlich auf ihren hohen Verzehr an Fischen zurückzuführen zu sein. Es wird vermutet, dass Eskimos generell einen niedrigeren Arachidonsäurespiegel als andere Volksgruppen haben. Gleichzeitig wurde von Wissenschaftler festgestellt, dass Rheuma-Patienten positiv auf die Zufuhr von bestimmten Fischöl-Fettsäuren reagieren, eine wichtige ist die oben erwähnte Eicosapentaensäure. Wissenschaftler von der Rheumaeinheit der Universität München untersuchten deshalb weiterhin, ob sich die Wirkung von Fischölfettsäuren durch gleichzeitige lacto-vegetarische Ernährung steigern lässt. (Bei einer lacto-vegetarischen Ernährung dürfen alle pflanzlichen Lebensmittel, Milch und alle Milchprodukte gegessen werden.)
Für den Test wurden 60 Patienten in zwei Gruppen eingeteilt und über einen Zeitraum von acht Monaten untersucht. Die eine Gruppe ernährte sich mit fleischhaltiger Normalkost, die andere lacto-vegetarisch. Zusätzlich erhielten alle Teilnehmer die gleiche Menge an Fischöl. Die Ergebnisse waren ganz eindeutig: Bei den Lacto-Vegetariern verbesserten sich die Beschwerden im erstaunlich größeren Maße als bei den Gemischtköstlern. Die Wissenschaftler glauben, dass dieser Erfolg auf die Wechselwirkungen der Fettsäuren zurückgeht. Denn gleichzeitig wurde festgestellt, dass sich der Arachidonsäuregehalt im Blut der Lacto-Vegetarier wesentlich deutlicher gesenkt hat als bei der Gruppe der Gemischtköstler.
Professor O. Adam von der Rheumaeinheit der Universität München empfiehlt Rheumatikern deshalb, täglich 30 mg Omega-3-Fettsäuren pro kg Körpergewicht aufzunehmen. Für den "Durchschnittsmenschen" mit einem Gewicht von 70kg entspricht das 2g dieser Fettsäuren- das entspricht 3 Eßl. Albaöl.